Gute Planung spart Ressourcen, nimmt den Druck und erhöht die Qualität. Schon mit kleinem Aufwand kannst du eine grosse Wirkung erzielen.
Diese Liste basiert auf einem Workshop, an dem Alexander Sautter, Programmentwickler SRF, mitgearbeitet hat.
Gute Planung beginnt bei den Nutzer:innen
Denk von den Nutzer:innen her (wer sind die User:innen, was ist das Bedürfnis und wie viel will das Publikum wann auf welchem Kanal und in welcher Kombination von Kanälen?)
Gute Planung setzt Wissen und Verständnis voraus
- Über die Strategie des Hauses (sendungsnah oder stand-alone?)
- Über die Marke / Sendung (für was stehen wir und was machen wir aus diesem Grund und was nicht?)
- Über die Kanäle und Plattformen (auf welchem Kanal? Kenne die Besonderheiten der verschiedenen Plattformen)
- Über Tools und Technik (damit die richtige Technologie journalistisch sinnvoll eingesetzt wird und wir Dinge nicht nur deshalb tun, weil es möglich ist).
Gute Planung beginnt bei Geschichten
Denk erst in Geschichten, nicht in Themen! Und erst dann in Kanälen. Und nur ganz selten in Tools!
Gute Planung denkt Cross- und Multimedia von Anfang an mit
- Crossmedia: Welche Kanäle machen für unsere Geschichten Sinn?
- Multimedia: Wie setzen wir unsere Geschichten im Netz um? (Siehe Storytelling-Tool www.maz.ch/storytelling-tool)
Gute Planung ist langfristig
Online (Multimedia) ist der langsamste Kanal. Der «Langsamste» im Team bestimmt das Tempo.
Gute Planung schont Ressourcen
Gutes Online ist aufwendig. Je weniger Ressourcen, desto mehr Planung.
Gute Planung umfasst auch den Verzicht
Kill your darlings. Und zwar von Anfang an.
Gute Planung ist verbindlich, klar kommuniziert und nachvollziehbar
Planung muss immer überall für alle Beteiligten nachvollziehbar sein, auch wenn sie erst später einsteigen. Es braucht Mindeststandards für Einträge in ein Planungstool:
- Gedanken ausformulieren (keine Stichworte), keine Abkürzungen.
- Übergaben sicherstellen (Zeit für mündliche Nachfragen einplanen).
- Kommunikations-Regel: Es ist nur kommuniziert, was quittiert ist.
- Planungsstand (verbindlich) und
- Planungsprozess (Generierung weiterer Ideen) müssen getrennt sein.
Gute Planung ist Bring- und Holschuld zugleich
Wissen über den Planungsstand ist nicht nur ein Bringschuld des Planers, sondern auch eine Holschuld aller Beteiligten.
Gute Planung ist umfassend und fokussiert
Eine gute Planung beantwortet folgende Fragen:
Was (Themen, Form) und was nicht (Verzichtsplanung) bekommt
unser Publikum (unser erweitertes Publikum)
wann (Publikationstermin, Kadenz) auf
welchem Kanal / welcher Kombination von Kanälen (R, TV, O, Social Media, …)?
Gute Planung ist koordiniert
Du kannst es nicht alleine, also beziehe frühzeitig alle Leute mit ein, die du brauchst (wie z.B. Grafik etc). Je früher sie einbezogen werden, desto eher finden sie Zeit.
Gute Planung bezieht bereits Vorhandenes ein
Nutze vorhandenes Material (besser) | Geschichten besser über die Zeit stückeln und neue Zugänge bieten / bündeln.
Gute Planung muss immer einer besseren Geschichte weichen
Immer. Aber die Erfahrung zeigt, dass eine gut geplante Geschichte trotzdem oft die bessere Geschichte ist, als das, was man unvorbereitet antrifft.