Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht (ich hoffe, so gut wie möglich!). Bei mir ist es so: Ich sehne mich nach einer Pause. Deshalb geht es heute in dieser Kolumne nicht um C… – Mist. Da ist es schon, das C-Wort, das ich vermeiden wollte.
Also noch einmal: Würden Sie nicht auch gerne wieder einmal an etwas anderes denken als an C… – ah, nein! Schon wieder!
In diesen Zeiten nicht an C… zu denken ist so unmöglich, wie dem Befehl zu folgen «denken Sie jetzt nicht an einen blauen Elefanten!».
Wie viel Platz in unserem Leben dieser blaue Elefant einnimmt, wird klar, wenn wir Medien nutzen: «Wegen C…», «trotz C…», «vor C…» oder «nach C…».
Dann machen wir doch einfach einen C…-freien Tag! Aber auch das funktioniert nicht. Denn auch wenn wir darüber nachdenken, worüber wir denn ausser C… noch berichten können, ist der blaue Elefant ja trotzdem immer noch da.
Auch privat kommt nichts in meinem Leben in den Sinn, was nicht von C… (arghh!) dominiert ist: Ich arbeite von zu Hause, sehe meine Freunde nur am Bildschirm, koche viel mehr als sonst, mache anders (also keinen) Sport…
Nur etwas C-freies ist mit nach längerem Nachdenken doch noch eingefallen: Bei mir vor dem Küchenfenster baut ein Amselpaar ihr Nest in einem alten Kirschbaum. Es ist faszinierend, ihnen dabei zuzuschauen mit wie viel Liebe zum Detail sie am Werk sind.
Aber Halt! Nicht einmal dieses Beispiel funktioniert! Wäre nicht C…, würde ich den Nestbau gar nicht mitbekommen. Denn normalerweise bin ich tagsüber gar nicht zu Hause, sondern im Büro.
Medienkolumne, erschienen bei CH Media