18.01.2020

Medienkolumne: Vertrau mir, ich bin Journalistin (Teil 2)

Wir Medien haben, das habe ich in meiner letzten Kolumne beschrieben, ein Problem: Die Jungen vertrauen uns nicht einfach deshalb, weil wir Journalistinnen und Journalisten sind. Wir müssen uns ihr Vertrauen verdienen. Und offensichtlich schaffen wir das nicht.

Was also tun? Ich hätte da ein paar Ideen:

  1. Nicht über die Jungen reden, sondern mit ihnen. (Ja, ich schreibe hier auch gerade über sie, nicht gut! Ich würde das gerne ändern: Ist da draussen jemand, der mitreden will? Bitte melden, ich würde mich freuen!)
  2. Der Perspektive der Jungen Platz einräumen (das Klima lässt grüssen!).
  3. Auch über Themen berichten, die die Jungen besonders interessieren (und andere vielleicht nicht).
  4. Den jungen Kolleginnen und Kollegen auf der Redaktion den Raum geben, den Journalismus ihrer Generation zu prägen, statt uns Alten zu kopieren.

Diese Punkte gelten übrigens nicht nur für die Jungen. Man könnte in der Liste oben das Wort «Junge«durch «Frauen» ersetzen. Denn auch ihre Perspektive kommt in den Medien noch immer zu kurz (den Frauen wird, wie diese Kolumne beweist, aber immer mehr Platz eingeräumt). Wer bisher von den Medien auch noch kaum zur Kenntnis genommen wird, sind Ausländerinnen und Ausländer, die doch immerhin fast einen Viertel der Schweizer Bevölkerung ausmachen.

Vertrauen in die Medien hat, da bin ich überzeugt, auch mit Repräsentation zu tun.

P.S.: Weil mir Transparenz ein Anliegen ist: Seit dem 1.1.2020 arbeite ich 40 Prozent für CH Media als Expertin Storytelling – und erhöhe damit auch gleich noch die Präsenz der Frauen!

Medienkolumne, erschienen bei CH Media

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